Rückblicke vom Vereinsleben

Kaerwa2012

"O Kärwa lou net nouch"

DJK-Sportgelände Hochburg der Abenberger Kärwa

ABENBERG (hi) - Die 29 "Kärwa-Boum" in Abenberg haben die Kärwa 2012 im 39. Jahr ihres Bestehens wohl als Generalprobe für das geplante Jubiläum im nächsten Jahr verstanden. Akribisch bereiteten sie sich als weltlicher Träger eines Brauchtums mit kirchlichem Ursprung wochenlang mit allem drum und dran auf das Kirchweihfest, die "Allerwelts-Kärwa", vor.

Weitere Fotos in der Bildergalerie (Fotos: Hiltl)

 

So richtig los gings am vergangenen Mittwoch mit "Schwalben binden", mit putzen und fegen. Tags darauf wurden spätnachmittags am "Louderbugg" die "Wiedl" zum "Kranz binden" bei den Arnolds am Abend geholt. Der freitagtägliche Frühschoppen bei "Karre" war Auftakt für das spätere "Luuch grobm" am DJK-Sportgelände. Dort wurde am Samstag mit kräftigen "Hauruck"-Rufen von Kommandant Markus Hofmann, der als erster überhaupt mit Schärpe zum "Mister Kärwa 2012" gekürt wurde,  der "Kärwa-Bämm" eingebuddelt.

Vorausgegangen war frühmorgens das Schmücken der zwei "Kärwa-Wogn". Der eine für die Musiker, der andere für den eigentlichen Zweck, nämlich die Abholung des "Kärwa-Bämms", eine 28 Meter lange Fichte, vom "Saukopf", einem Distrikt im Abenberger Wald.

Fast fanden die "Bulldogs" den Weg schon alleine, so oft sind sie ihn gefahren. Nur durch die Altstadt konnten sie heuer nicht. Dort durften sich dafür die Kinder mit Karussell, Schiffschaukel, "Bungee jumping" und "Butterfly" nach Herzenslust vergnügen. Seit zwei Jahren wird auch auf den "Kärwa-Betz" verzichtet. Diese Lücke füllen nun die "Jung-Kärwa-Boum", die sich abwechselnd im "Kärwa-Betz"-Kostüm, sozusagen als "Aufnahmeprüfung", im "Laddä-Wäächala" mit umherziehen lassen müssen.

Gegen 18 Uhr war es soweit. Blasmusiker der DJK intonierten "O Tannenbaum, o Tannenbaum". Das Signal für: Der "Kärwa-Bämm" steht und wird "eingegossen".

Abends, zum "Kärwa-Tanz", sorgte das "Trio Herzblatt" für tolle Stimmung. Während dessen wurden die 500 Preise der Tombola verlost, welche das Team um die "Oberkärwaboum" Michael Schübel und Jörg Friedrich zusammengetragen hatten.

 

Am Sonntagnachmittag kämpften die "Kärwa-Boum Jung" und "Kärwa-Boum Alt" als zwei von acht teilnehmenden Mannschaften um einen Wanderpokal mit, den nach Siebenmeterschießen - um vorzeitiger Erschöpfung vorzubeugen, wurde auf Kleinfeld gespielt - der "Stammtisch Karre" mit 5:4 gegen die "Kärwa-Boum Alt" gewann. Dass während des Turnierverlaufs bei der Mannschaft "Blasmusik" einmal acht Mädels statt der sonst fünf Kerle auf dem Spielfeld standen, war einigen gar nicht aufgefallen.

 

Höhepunkt war einmal mehr der Weißwurst-Frühschoppen traditionell am "Kärwa-Mondooch". Vier Stunden lang fetzte "Hans" vom "Oberpfalz-Express" durch die DJK-Sportgaststätte, der "Kärwa-Hochburg" an den vier Tagen. Dazwischen versteigerte Andi Windisch "Kärwa-Bämm", "Kärwa-Bämm-Scheibe". Mit Peter Berger auch einen Koch, der nach den Wünschen des Meistbietenden zuhause oder wo auch immer ein Drei-Gänge-Menü zaubert, und anstelle des "Kärwa-Betzn" ein Spanferkel.

 

Die Wirtsleute Jorgo und Maria mit Team hatten zusammen mit den "Kärwa-Boum" wieder für eine solch tolle Atmosphäre gesorgt, dass etliche der Gäste am liebsten gleich über Nacht geblieben wären. Aber auch in allen anderen Abenberger Gaststätten und Lokalitäten wurden die Kirchweihbesucher bestens verwöhnt, mit Schäufele, Enten, Karpfen oder Forellen zum Beispiel, wo einem das Wasser im Munde schon beim Lesen auch nach der "Kärwa" zusammenlaufen kann. 

Fotos und Bericht: Karlheinz Hiltl